Sonntag, 4. August 2013

Ohm, der Sound der Welt

Wisst ihr noch, als wir als kleine Kinder immer im Schneidersitz hingesessen sind und 'Ommmmmmmmmm' gemacht haben, wenn wir "meditiert" haben? Ich weiß jetzt, wieso:

Wenn Hindus beten, sagen sie Mantras auf, 13mal oder 108mal oder, wenns um etwas ganz Wichtiges geht, 1008mal. Dabei geht es - soweit ich das verstanden habe - darum, seine Gedanken auf einen Punkt zu bringen und über die Bedeutung der Mantra-Sätze nachzudenken. Jedes Mantra beginnt mit dem Tamil-Wort "Ohm" (siehe unten) und das beschreibt etwas für den Hinduismus und dessen Sicht auf das Leben Elementares:
Wie wir theoretisch alle aus Physik wissen müssten, verursacht jede Bewegung Schallwellen, die wir in einem bestimmten Teil der Schwingungsabstände hören können. Ohm ist der Name der Hindus für die Bewegung der Erde, für die Rotation, der wir es verdanken, dass alles vorwärts geht.
Also ist das, was wir früher so lustig und lächerlich fanden in Wirklichkeit der Ausdruck für den Rhythmus und die Basis unseres Lebens, für jedes Thema, über das wir nachdenken und für das wir beten könnten sind.

So viel zu kulturellen Weiterbildung, ich hatte damit nämlich einen echten Aha-Effekt.
Ohm

Nur einen von vielen: Meine 2.Woche ist jetzt vorbei und ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob die Zeit rast oder ich mich fühle, als wäre ich schon Monate hier.
Ich habe festgestellt, wie extrem europäisch man sich vorkommt, wenn man mitten im Schuljahr in eine Mädchenschule in Südostasien eingeschult wird. Trotzdem haben mich meine Klassenkameradinnen sofort in ihr Chaos und in ihren Alltag aufgenommen, ich wurde zur Französischlehrerin ernannt, weil deutsch zu schwer auszusprechen ist und französisch eh die romantischere Sprache ist.


Seit meinem Entschluss, hier besondere Geschichten zu sammeln, habe ich traurige und tiefgründige und lustige und romantische Dinge in Erfahrung gebracht, über die Entstehung des Taj Mahl, über Familienmitglieder, hinduistische Götter, die malaiische Gesellschaft und vieles mehr. Ich versuche alles aufzuschreiben, aber hier passiert so viel, dass ich vom zuhören und fragen und folgen und nachmachen abends ganz müde bin..

Trotzdem habe ich es in nur 2 Wochen geschafft, mich in meiner Gastfamilie unglaublich wohlzufühlen und mich mit meiner Gastschwester dick anzufreunden, worüber ich unbeschreiblich glücklich bin!!

Hier ist es schon wieder viel zu spät für die Uhrzeit, zu der ich morgen rausmuss, ich bin gespannt, was die nächsten Tage noch so bringen.. 

Edda

Eingang zu einem Park
Selamat Datang = Herzlich Willkommen (Malay)

Park neben einem großen Tai-Pusam-Tempel

Meine Gastschwester (Akka) und ich in Pungabi,
dem traditionellen Gewand (wird aber nur im Tempel getragen)


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