Sonntag, 1. September 2013

Hari Merdeka - Nationalfeiertag 31.8.

Der 31. August ist Nationalfeiertag in Malaysia, gefeiert wird die Unabhängigkeit von Großbritannien. In Ipoh und in allen anderen Großstädten waren große Feste und Umzüge
Bei uns wurde getanzt, geschauspielert, mehrfach die Nationalhymne gesungen und marschiert (meine Gastbrüder inklusive), insgesamt den ganzen Vormittag. Es gab ein kleines Glitzer-Feuerwerk und Farbpulverkanonen, es war sogar der Chiefminister von Perak-State da und der Sohn des Sultans von Perak (der amtierende Sultan ist krank), die beide in einer Limousine mit viel Security, Salutieren und Fahnenschwenken vorgefahren sind. Vertreter von jedem Regierungsdepartment, den Eliteschulen und den Institutionen wie Polizei, Feuerwehr und Überschwemmungshelfern sind in Gruppen marschiert, in leuchtenden Uniformen verschiedenster Art. Malaysia hat alles an Farben, traditionellen und modernen Kleidern, Musik und Fahrzeugen aufgefahren, was es hat.




Obwohl wir in der Hitze gebrutzelt haben und ziemlich früh aufstehen mussten, war es echt super, das alles zu sehen, weil wir in Deutschland ja nur bei Fußballmeisterschaften so ein Trara machen. Das wollten mir meine Gasteltern übrigens gar nicht glauben, dass es in Deutschland keine Umzüge oder so etwas anlässlich der Nationalfeiertages gibt.

Ansonsten sieht es gerade folgendermaßen aus:
Mein Wochenende geht ausnahmsweise noch bis Dienstag, weil ich ein Camp von AFS, meiner Organisation habe, um die ersten Wochen zu besprechen, zu vergleichen, wie gut wir klar kommen und damit wir die ersten Probleme loswerden können.
Ich kann dazu nur sagen, dass ich mich absolut nicht beschweren kann, klar, es ist anders hier, aber ich bin versorgt, werde gut behandelt und genieße die Zeit. Und ich freue mich auf die zwei Tage, weil wir an die Küste fahren und ich vielleicht zum ersten Mal meine Zehen ins Meer strecken kann.

Es gibt hier nur zwei Arten von Wetter: heiß und schwül oder Platzregen (Ich liebe den Regen hier, er kommt von einer Sekunde zur anderen und es reichen ein paar Sekunden draußen und man ist klatschnass). Deswegen merkt man nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Es ist einfach abartig, dass es schon September ist, hier steht die Zeit irgendwie still. Obwohl ich erst sechseinhalb Wochen hier bin, scheinen die Monate vor mir zusammenzuschrumpfen, es fühlt sich gar nicht mehr nach einem Jahr an, das noch vor mir liegt. Ich finde das aber weder gut noch schlecht, es ist einfach so.
Wie alles eigentlich, hier gibt es kein "Warum?". Hier sind die Dinge einfach so. Daran muss man sich gewöhnen, aber wenn man das tut, ist es einfach super, man wird nicht dauernd hinterfragt, man muss nicht so kompliziert denken und hat nicht so viel Verantwortung.

Ihr seht, ich genieße es wirklich hier! Gerade kündigt sich wieder der Regen an, ich werde jetzt draußen unters Dach sitzen und die frische Luft riechen.

Alles Liebe,
Edda

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen